Sonntag, 2. September 2012

Der Einstieg eines Arbeitslosen

 Englisch

So, es ist so weit, heute war mein letzter Tag als Arbeitsloser. Nach einer 8-monatigen Pause habe ich einen Job gefunden und zwar sogar in einer sehr attraktiven Firma. Glücklicher als ich kann vielleicht nur meine Mutter sein, da sie sich wahrscheinlich viel mehr Sorgen als ich selbst gemacht hat. Seit meinem letzten Tag in meiner früheren Arbeit bis heute habe ich viel gelernt und erfahren. Ich werde heute nicht darüber schreiben, warum ich den Jobwechsel gesucht habe (vielleicht in einer anderen Geschichte), sondern über meine Erfahrung in den letzten Monaten als Jobsuchender. 

Ich muss sagen, dass ich mich gleich ab dem ersten Tag als Arbeitsloser sehr erleichtert gefühlt habe, weil ich übermüdet und „burned out“ von meinen letzten Tätigkeiten war. Gleich von Anfang an habe ich meine Freizeit sehr effektiv genutzt, um neue Sachen zu lernen,  wie zum Beispiel… DEUTSCH. Ich hatte diesen Wunsch schon lange, aber ich konnte nicht aktiv lernen wie mit der Teilnahme an einem  Kurs - wegen der Arbeit. Als Arbeitsloser habe ich mich nun vier Monate intensiv in verschiedenen Kursen beschäftigt, mit dem Ziel mindestens das B2 Niveau zu erreichen. Gleichzeitig habe ich mir versprochen fit zu bleiben,  da ich auch meine körperliche  Gesundheit in den letzten Jahren stark missachtet habe. Darum besuche ich jetzt mindestens zweimal pro Woche das Fitnessstudio. Und das hat positive Effekte nicht nur an mir,  sondern auch an meiner Frau bewirkt, die mit meiner Motivation, obwohl sie kaum Zeit hat, auch versucht zu trainieren.

In dieser Zeit habe ich auch gute Freundschaft mit interessanten Leuten geschlossen, davon werde ich auch sicher anderes Mal schreiben.

Aber nicht alles war während dieser Zeit ein Ponyhof, da ein Arbeitsloser sich aktiv in der Jobsuche engagieren muss. Und das ist auch was ich gemacht habe. Von meinen 64 Bewerbungen habe ich nur 5 Einladungen zu Vorstellungsgespräche bekommen.  Ich habe wöchentlich die „Nein, Danke“ Email  bekommen und ich hatte Tage, wo ich nur vor dem Computer sitzen konnte, um  auf die nächste Absage zu warten.
Der Stress stieg ein bisschen, weil ich mich ein kleines bisschen schuldig gefühlt habe, als Ausländer eine großzügige staatliche Beihilfe zu bekommen. Diese war in der Tat viel mehr als ich während meiner Doktorarbeit verdient habe. Aber dieses Mal habe ich nicht 60 Stunden/Woche gearbeitet sondern bin ich einfach zuhause geblieben. Ich wusste schon, dass ich diese Beihilfe verdient habe, weil ich meine Arbeitslosenversicherung bezahlt hatte, aber ich wollte gerne wieder an der produktiven Seite der Gesellschaft teilnehmen, und ich wusste dass eine sehr lange Pause ein „Karrierekiller“ sein kann. Nichtsdestotrotz habe ich mich weiter beim Schwimmen in der Donau, trainieren im Fitnessstudio, putzen der Wohnung, kochen von neuen Rezepten und so weiter gut unterhalten.

Nach sieben Monaten hatten meine Frau und ich besonders in eine Bewerbung bei einer Firma große Hoffnung. In dieser Firma konnte ich mir sehr gut vorstellen langfristig zu arbeiten, da der Job in einem Feld war,  in dem ich schon immer arbeiten wollte. Und eines Tages erscheint die Antwort  mit einem Angebot in meinem Email-Posteingang. Ich habe nicht lange überlegt, weil es wirklich ein Traumjob für mich war. Wenige Tage später habe ich endlich einen Vertrag unterschrieben und ich habe jetzt nur 36 Stunden bis ich meinen neuen Arbeitsplatz antreten kann. An diesem werde ich mit einer Menge Erfahrung antreten und ich werde versuchen die Fehler zu vermeiden, die ich in meinen alten Jobs gemacht habe.
Ausnahmsweise kann ich schon sagen, dass eine Arbeit  nicht mehr als ein Beruf ist, den du gerne magst und übst, und sie sollte dich nicht mit überflüssigen Erwartungen von dir oder deinen Vorgesetzten vergiften (darüber ein anderes Mal!).

1 Kommentar:

  1. ganz meiner Meinung. Ich wie due erlebe gerade die 60 Stunden pro Woche und das heißt ich bin darüber nicht so glücklich. Irgendwann mal muss der Wendepunkt kommen oder?. Das musste gesagt werden. ich freue mich für dich!!! hast vergessen zu sagen dass du jetzt AUTO Fahren darfst!!! ;) und dass du nicht nur neue Rezepte gelernt hast nein nein du bist ein Profi-Kochchef geworden!!! alles gute in die neue Arbeit und wünsche dir einen guten Start in die Woche, Schreib weiter falls du noch Zeit findest in der Woche. Übrigens dein Deutsch 1A!

    Gruß
    Gus

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