Samstag, 14. Oktober 2017

Ein Kommentar von einem ausländischen Beobachter zu den österreichischen Wahlen 2017.



Diesen Sonntag finden in Österreich Wahlen statt, um einen neuen Kanzler zu küren. Und wie in jedem anderen Land, wird es nicht einfach zu entscheiden, wer soll der Staatsvertreter mit direktem Zugang zu unserer Geldtasche sein. Ich kann nur meine neutrale Meinung äußern, da ich nicht berechtigt bin zu wählen, im Land in dem meine Söhne geboren sind (das ist keine Beschwerde, nur eine Erklärung).


Eine kurze Einleitung zu den Kandidaten:

Die Roten von der Sozialistischen Partei SPÖ werden von Christian Kern geleitet, der gerade noch Kanzler in Österreich ist. Er wurde nicht Kanzler, weil er gewählt würde, sondern weil er gute Verknüpfungen mit der roten Partei hatte. Herr Kern war der Geschäftsführer von den Östereichischen Bundesbahnen ÖBB bevor ihn die Rote Partei anstellte, um den zurücktretenden Kanzler Werner Faymann zu ersetzen. Herr Faymann konnte sich nicht mit dem Koalitionspartner einigen und kündigte seinen Job, um sich im Urlaub zu erholen und danach eine neue fruchtbare Karriere in der UN, neben seinen privaten Geschäften,  zu betreiben.
 Vielleicht ist die Erfahrung vom Christian Kern  attraktiv genug, um Wähler zu locken, weil er auch Geschäftsführung-Erfahrung ins System bringen würde. Die Ergebnisse seiner ehemaligen Arbeit in der ÖBB  wurden positiv bewertet und das könnte sich auch positiv auf die Lebensbedingungen der Österreicher auswirken. Diesen Vorteil scheinen die anderen Kandidaten nicht zu bieten.


Sebastian Kurz ist der Leiter der türkisen Partei ÖVP. Seit seinem Ankommen in der Partei, hat er alles verändert, inklusive der traditionellen schwarzen Farbe der ÖVP. Er hat bedingungslose Unterstützung bekommen, da die Partei, nach der Kündigung des Vizekanzlers  und Parteichef s Reinhold Mitterlehner, keinen anderen Kandidaten finden konnte. Herr Kurz übernimmt die Obmann-Stelle vom zurücktretenden Herrn Mitterlehner, der sich wegen den schwierigen Verhandlungsbedingungen mit den SPÖ-Kollegen von der Politik distanzierte. (Die Zusammenarbeit auf politischer Ebene scheint in Österreich hart zu sein).

S. Kurz, mit dem Stereotyp vom idealen Chef: groß, sympathisch und auch ein guter Redner leitet die immer noch schwarz genannte Partei (türkis wird von den Medien vermieden). Seine Werbung für diesen Wahlkampf war leider identisch oder mindestens sehr ähnlich zu der der rechten Partei FPÖ. Die stürzt sich gegen Migranten und Flüchtlinge, da sie anscheinend ein großes Problem in Österreich sind. Der junge S. Kurz bringt, meiner Meinung nach, nicht genug Erfahrung mit. Trotzdem hat Kurz es geschafft, sich, dank seiner Kommunikationsfähigkeiten, in eine sehr gute Lage zu bringen. Er war Staatssekretär für Integration und ist im Moment Außenminister von Österreich, und das nur mit seinen 31 Jahren. 


Heinz Christian Strache ist der Obermann der Blauen und Rechten Partei FPÖ. Die wollen unbedingt die Islamisierung in Österreich stoppen, da diese, für die FPÖ und deren Anhänger, das größte Problem des Landes ist. 

Andere wichtige Themen werden von HC Strache und seinen Leute, meiner Meinung nach, nicht korrekt und profesionell addressiert. Ich als Immigrant und tolerante Person, kann nur die Werbe-Kuscheltiere, die sie an jeder Ecke schenken, verweigern. Auch wenn die meine Söhne gerne nehmen würden. 

In den letzten Wahlergebnissen hat die FPÖ die Mehrheit der Wähler im ländlichen Bereich gewonnen. Ironischerweise ist der Flux der Immigranten in diesen Regionen weniger im Vergleich zu größeren Städten (z.b Wien, wo die Blauen weniger Chancen hatten). Das zeigt die Ungerechtfertigkeit  der Angst der Wähler im Land. 


Matthias Strolz kandidiert für die Neos. Von ihm konnte ich leider nur lernen, dass er zu aggresiv in seinem Umgang mit anderen Kandidaten ist. Vielleicht ist er für einen Bundeskanzler ein bisschen zu aufgedreht. 




Wenn man eine Partei mit neuen Ideen sucht, sind vielleicht die Grünen zu empfehlen. Sie werden sich, wie ihr Name sagt, um die Umwelt kümmern. Nichtsdestotrotz hat diese Partei wenig Unterstützung. Die Chefin Ulrike Lunacek hat vielleicht die Gabe Österreich gut zu vertreten, aber sie ist nicht populär genug wie ihr Kollege Alexander van der Bellen, der die Wahlen zum Bundespräsident gewonnen hat. Außerdem würde sie von der Opposition gefressen werden. 

Diesen Sonntag kann ich nur auf die Ergebnisse warten, sodass ich mit Freunden und Kollegen feiern oder trauern kann. Aber etwas ist fix, im Vergleich zur Wahl in einem Englischsprachigen Land auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, sind diese Wahlen gar nicht so schlimm.

Referenz Fotos
1. Propaganda XXXLutz 2017
2. http://info-direkt.eu/2017/10/03/christian-kern-gibt-zu-ich-habe-enges-verhaeltnis-zu-soros/
3. https://www.news.at/_storage/asset/8128397/storage/newsat:key-visual/file/118943406/obersterreich-initiative-zusammensterreich-kurz.jpg
6. http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wahlen/bundespraesidenten_wahl/820251_Fotofinish-um-die-Hofburg-Wahlkarten-entscheiden.html https://media05.regionaut.meinbezirk.at/2013/09/09/5022826_web.jpg
7. https://media05.regionaut.meinbezirk.at/2013/09/09/5022826_web.jpg
8. http://images.derstandard.at/t/12/2017/07/17/lu.jpg


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