Freitag, 28. Juli 2017

Eine Lektion der Zeit: vom Urknall bis zum Menschen-Aussterben.

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In den letzten zwei Monaten, habe ich mit meinem älteren Sohn (4) viel über das Universum, die Planeten und die  Dinosaurier gelernt. Diese Themen sind im Moment sehr wichtig in seinem Alltag, der viel mit Bücher und Museumsbesuchen verbracht wird. Ich, als glücklicher Teilnehmer daran, habe ich mich mit den philosophischen Fragen beschäftigt: wie alt ist unser Universum wirklich, warum sind die Dinos ausgestorben und was machen wir überhaupt hier auf diesem Planet?


Wir haben gelernt, dass das Universum 13,7 Milliarden Jahre alt ist (in Zahlen: 13.700.000.000 Jahre) und das alles mit einer großen Explosion (dem Urknall) angefangen hat. Seither ist viel passiert, bevor sich die Menschheit entwickelt hat. Interesant ist, dass wir relativ neu in der Geschichte des Universums sind. Nichtdestotrotz glauben wir immer noch, dass wir im Mittelpunkt des Universum stehen. Noch schlimmer, wir verteidigen auch mit Leben und Seele unsern persönlichen mythologischen Glauben über die Schöpfung der Erde.

Warum sage ich, dass wir neu im Universum sind? Um das zu verstehen, nehmen wir an, dass das Universum eine gesunde und attraktive Hundertjährige ist, die so aussieht, als ob sie noch längere Zeit leben wird.


 In diesem Sinne, im Alter von 1 Jahr (200 Millionen Jahre nach dem Urknall) haben sich Galaxien gebildet, aber erst mit 67 Jahren ist der Planet Erde in unserem hundertjährigen Universum entstanden (9150 Millionen Jahre nach dem Urknall). An ihrem Anfang ist die Erde aber noch zu jung und unreif um Leben zu erhalten.

Vielzellige Organismen (Ediacara fauna) haben sich ca. 13,08 Milliarden Jahre nach dem Urknall auf mindestens einem der Trillionen Planeten des Universums entwickelt (Planet Erde). Das wäre zum 95. Geburtstag unseres hundertjährigen Universums.

Dinosaurier sind vor 235 Millionen Jahren erschienen  (das hundertjährige Universum ist jetzt 98 Jahre alt) und sie haben den Planet für nicht weniger als 160 Millionen Jahre beherrscht (etwas mehr als ein Tag für das 100 Jahre alte Universum).

Das fünfte große Aussterben auf der Erde, das die Dinos nicht überstanden haben, ist 65 Millionen Jahre her. Danach haben sich Menschen von den Affen (Hominoidea) entwickelt. Unsere Miss Universe ist jetzt 99 Jahre und es fehlen nur 53 Tage bis zu ihrem 100. Geburtstag.

Homo sapiens (Menschen) erschienen 20 Stunden vor dem 100. Geburtstag unseres hundertjährigen Universums (300 Tausend Jahre alte Fossilien wurden in Marokko gefunden).
http://www.nature.com/news/oldest-homo-sapiens-fossil-claim-rewrites-our-species-history-1.22114

Der Ablauf der Entstehung des Universum und unseres Planeten ist intensive untersucht. Die Ergebnisse sind zum Großenteil sicher genug, um sie Schülern und Studenten zu lehren. Darüber hinaus werden die Infos in Textbüchern andauernd aktualisiert und sie werden mit wissenschaftlichen Verfahren oder mindestens mit mathematischen Approximationen getestet. Diese Methoden wollen wir nicht näher besprechen, weil sie in einem ganzen Studium in Paläontologie, Astrophysik oder Teilchenphysik studiert wird. Trotz all dieser Kenntnisse glauben Menschen, heute und seit ihrem Ursprung, an eine übernaturliche und mythologische Kraft,  die das Universum, die Erde und die Menschheit erschaffen hat. Jede Religion (wenngleich nur Minuten alt in der Geschichte des hundertjährigen Universum) hat ihr eigene Version vom Ursprung; und ihre Anhänger werden sich nicht öffnen, um andere Erklärungen als ihre eigenen zu hören.

Zu unserem Glück, gibt es Leute die nicht an Märchen glauben und die rationale Erklärungen für den Ursprung der Dinge suchen. Ohne diese Leute würden wir immer noch daran glauben, dass der Planet Erde flach und das Zentrum des Universum ist, oder dass Menschen aus Schlamm, Staub, Mais oder aus einer männlichen Rippe erschaffen sind.

Es sollte uns Sorgen machen, dass wir (mit ziemlicher Sicherheit) nicht so lange wie die Dinos auf diesem Planet leben werden (160 Million Jahre). Es wird geschätzt, dass Menschen nach nur einem sehr kurzen Lebensweg (300 Tausend Jahre) im Jahr 2600 aussterben werden, falls unsere Politik nicht Lösungen für die Klimaprobleme und das exponentielle Bevölkerungswachstum findet1. Auf dieser Grundlage fordert uns Stephen Hawking, einer der größten Physiker unserer Zeit, dringend auf, neue Welten zu suchen, die wir kolonisieren können, sodass wir das bevorstehende Aussterben verhindern können.

 http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/stephen-hawking-warnt-vor-folgen-des-fortschritts-a-1072720.html

Für einen sehr interessanten Vortrag von ihm im Starmus Festival 2017 (Norway) seht hier

https://www.youtube.com/watch?v=lpG5P6ugeeI

Das Thema bringt mehrere Fragen auf, die wir vielleicht nie antworten werden können wie zum Beispiel:
Was ist mit der Zeit vor dem Urknall?
Vielleicht ist unser Universum ein Teil vom anderen, oder ein von vielen. Und was würde passieren, wenn zwei  Universen kollidieren? (falls beide, wie unser sich expandieren) wahrscheinlich eine total Annihilation. In der Tat, ist ein “Multiversum” (mehrere Universen) möglich unter der M-theorie (davon habe ich wenig Verstanden, aber ein Astrophysiker wird es wahrscheinlich besser verstehen).
Auch wenn wir nicht in den nächsten Tausend Jahren untergehen, werden wir vielleicht in einige Millionen Jahren Dank den kommenden Massenaussterben, wie vor 440, 375, 250, 205 und 65 Millionen Jahren, ausgerottet. Eine Abkühlung des Universums, eine Explosion unserer Sonne  oder andere mögliche astronomische Katastrophen garantieren unsere Vernichtung. Demzufolge sollten wir darauf zielen, eine Sicherungskopie (Backup) mit all den Informationen, die wir in den letzten 300 Tausend Jahre generiert haben, zu schaffen. Von wie “Feuer zu machen“ bis zum “ wie Spaghetti zu kochen” soll für die folgende Bewohner unserer oder wahrscheinlicher einer anderen Welt gespeichert werden.  

Jetzt, wenn sie mich entschuldigen, ich muss meine sehr beschränkte Zeit  in dieser Welt  für etwas anderes verwenden (hoffentlich >80 Jahre für mich, ungefähr nur 18 Sekunden für unsere 100 jährige Miss Universe).



Die Beständigkeit der Erinnerung, Salvador Dalí 1931


  
Referenzen:
1.       Hawking, Stephen. Das Universum in einer Nussschale. 2001

2.       Das Wiener Naturhistorische Museum. http://www.nhm-wien.ac.at/ 

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